Geschichtsblatt

Titelbild EG 2010

Geschichtsblatt Nr. 121 (2022)

„Geschichte dauert, solange Erinnerung lebt“: Dieses Zitat aus dem diesjährigen Beitrag über ein Blitzunglück von 1821, das sich zwischen Neckargerach und Zwingenberg ereignete, lässt sich auch auf die anderen Artikel des „Eberbacher Geschichtsblatts“ übertragen. Die diesjährige 121. Ausgabe wurde am 30.11.2022 durch Herrn Bürgermeister Reichert im Rathaus vorgestellt und entstand unter der Schriftleitung von Stadt- und Verbundarchivar Dr. Marius Golgath. Der aktuelle Band umfasst 11 Artikel von 10 Autoren. Schwerpunkte bilden u.a. die Neckarschifffahrt und der Eberbacher Sprachschatz mit Mundartbegriffen, die auf dem diesjährigen Titelbild zusehen sind. Neben der Historie der Stauferstadt Eberbach wird die Geschichte des Umlandes miteinbezogen. Die Vielfalt der Themen soll das Interesse am Geschichtsblatt wecken und zur weiteren Verbreitung beitragen. Zukünftig werden auch Lebenserinnerungen von Eberbacher Bürgern das Geschichtsblatt bereichern.

Zu Beginn blickt Bürgermeister Peter Reichert in seiner Neujahrspräsentation auf das vergangene Jahr 2021 zurück und gibt einen Ausblick auf 2022.

Als Stadtarchivar und Schriftleiter thematisiert Dr. Marius Golgath die wechselvolle Biografie der Eberbacher Dichterin Margret Weiss (1878-1971), deren Schwiegervater Altbürgermeister Dr. John Gustav Weiss war. Dabei wird auf ihre Gedichte und ihr künstlerisches Schaffen eingegangen.

Rainer Hofmeyer ist mit zwei Beiträgen vertreten. Er fasste seinen in den beiden Lokalzeitungen veröffentlichten „Eberbacher Sprachschatz“ unserer kurpfälzischen Mundart zusammen und bewahrt die Begriffe vor dem Vergessen. In seinem zweiten Beitrag über die Änderung der Eberbacher Straßennamen nach 1933, arbeitete Herr Hofmeyer erneut die lokale NS-Geschichte auf.

Christa Haas setzt ihre Artikelserie zu dem Eberbacher Stadtteil Friedrichsdorf mit der Sozial- und Hausgeschichte des Oberdorfes fort. Sie knüpft damit an ihren letztjährigen Beitrag über das Unterdorf an.

Eugen Emmig eröffnet die neue Reihe der Lebenserinnerungen von Eberbacher Bürgern. Als ehemaliger Schiffer, früherer städtischer Bademeister und heutiger Stadtführer spannt er einen Bogen von der Neckarschifffahrt und seiner Familiengeschichte bis heute. Historie, spannende Erzählungen und Anekdoten werden gekonnt miteinander verknüpft. 

Ein Beitrag zum Eberbacher Archivverbund stammt von Prof. Dr. Paul Münch aus Bisingen-Wessingen bei Hechingen, indem er in akribischer Quellenarbeit das Blitzunglück einer hohenzollerischen Musikergruppe zwischen Neckargerach und Zwingenberg vor 201 Jahren systematisch aufarbeitete. Beide Gemeinden gehörten ursprünglich zum Bezirksamt Eberbach.

Dr. Gerhard Pfreundschuh, der langjährige Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, untersucht als Kenner der süddeutschen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte den Aufbau und die Organisation des ehemaligen Bezirksamts Eberbach, das von 1806 bis 1924 bestand.

Peter Zimber berichtet über die Spanische Grippe, die vor über 100 Jahren in Eberbach wütete. Er zeigt darin die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur derzeitigen Coronapandemie auf. Herr Zimber erarbeitete eine Aufstellung der Eberbacher Opfer der Spanischen Grippe, die er anhand einer Auswertung der Zeitungsbestände des Stadtarchivs erstellte.

Stadtförster Hubert Richter ist in der Ausgabe mit einem Beitrag über die drei Eberbacher Bunkeranlagen der Neckar-Enz-Stellung vertreten, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden. Der Beitrag enthält auch Pläne des früheren Bunkers am Scheuerberg, die bisher nicht veröffentlicht wurden.

Eberbach darf mit Genehmigung des baden-württembergischen Innenministeriums seit 1. Oktober 2022 die Zusatzbezeichnung „Stauferstadt“ führen, die bereits im Vorfeld der 800-Jahrfeier (2027) Bezug auf die historischen Ursprünge von Eberbach nimmt. Dazu passend beschreibt Karlheinz Mai im zweiten Teil seiner Artikelserie die Königssiegel unseres staufischen Stadtgründers Heinrich (VII.).

Wie jedes Jahr wird das Geschichtsblatt durch die Archiv- und Museumsberichte, die Mitteilungen, die Ehrungen, das heimatliche Schrifttum, die Nachrufe, das Zeitgeschehen und den statistischen Teil abgerundet.  

Das Geschichtsblatt 2022 hat 320 Seiten und eine Auflage von 700 Exemplaren. Die Drucklegung erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Gelita-AG, wofür die Stadt Eberbach herzlich dankt. 

Das Geschichtsblatt kann in Eberbach bei der Tourist-Info, bei Buch-Greif und dem BuchHaus für € 11,50 erworben werden. Die Abonnenten bekommen das Geschichtsblatt direkt nach der Vorstellung per Post zugeschickt. Wer die Herausgabe des Geschichtsblatts unterstützen möchte, kann über das Stadtarchiv ein Abonnement mit vergünstigtem Bezugspreis abschließen. Ältere Ausgaben (ab 1977) können zur Ergänzung der Sammlung ebenfalls über das Stadtarchiv bezogen werden.

 

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