Parkplätze werden zum „Nostalgie- und Info-Café“

Aktionstag am Freitag, 15. September: Park(ing) Day in der Bahnhofstraße

Viel los ist in der Bahnhofstraße ohne Verkehr beim Eberbacher Frühling 2023. Am 15. September ist dort "Park(ing) Day. Foto: Stadt Eberbach

Der Kopf ist bekanntlich rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. Diese alte Weisheit hat die AG Mobilität der Eberbacher Klimawerkstatt dazu bewogen, zum zweiten Mal einen „Park(ing) Day“ in Eberbach zu organisieren. Dieser fand im vergangenen Jahr erstmals auf Privatinitiative am Neckarlauer statt. Dieses Jahr nun organisiert von der AG Mobilität und unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Peter Reichert. Die Stadt Eberbach (Abteilung Klimaschutz) unterstützt die Aktion ebenso wie der Betreiber des Cafés „Die Bohne“. Weltweit findet der Eberbacher „Park(ing) Day“ dieses Jahr am Freitag, 15. September, statt. In Eberbach von 9 bis 17 Uhr in der Bahnhofstraße-Ost. Gegenüber dem Café „Die Bohne“ werden an diesem Tag zwei Parkplätze zum „Nostalgie- und Info-Café“ umgenutzt.  

Ziel der Aktion ist es, auf unterhaltsame Art möglichst viele Menschen dazu anzuregen, sich das eigene Mobilitätsverhalten genauer anzuschauen. Der Park(ing) Day ist ein internationaler Aktionstag, an dem Alternativen aufgezeigt werden, wie man Parkraum anders nutzen könnte. An diesem Tag werden Parkplätze „möbliert“, um auszuprobieren, wie sich die Bürger und Bürgerinnen eine lebenswerte Innenstadtgestaltung vorstellen.

Bei der zweiten Eberbacher Klimawerkstatt hatte sich im Mai dieses Jahres unter anderem die AG „Mobilität“ zusammengefunden. Mit dabei: Christina Reiß, Heike Thieme, Bettina Greif, Jens Thomson und Jan-Peter Röderer. Diese Arbeitsgruppe fand in dem Betreiber des Cafés „Die Bohne“ einen Partner für den Park(ing) Day. Die Gruppe will in der Bahnhofstraße auf zwei Parkplätzen eine Holzgartenbank, einen Ohrensessel aus Omas Zeiten, Hängesitze sowie angemalte Paletten als Fahrradständer aufbauen. Eine sogenannte Flag soll eine öffentliche Markierung beisteuern. Nicht nur Wohlfühlen mit Kaffee und Kuchen ist auf den Parkplätzen angesagt, auch sollen die Gäste vielfältig informiert werden und in der Park(ing)-Oase an diesem Tag ihre Anregungen und Ideen für eine lebendige und lebenswerte Innenstadt auf einer Pinwand als öffentliches „Brainstorming“ zusammentragen. Dazu soll es verschiedene Kreativ-Aktionen geben.

Die Initiatoren wollen mit vielen Menschen - und dazu gehören gerade auch Kinder und Jugendliche - ins Gespräch kommen. Sie wollen erfahren, wie sie sich eine lebenswerte Innenstadt, bzw. Gestaltung von Straßen vorstellen. Dazu gehört auch, was den Bürgerinnen und Bürgern wichtig ist, wovon sie träumen.  Andere Städte habe schon solche „Träume“ erfüllt und Blumen sowie inzwischen stattliche Bäume in der Innenstadt gepflanzt.  

Der Grundsatz der Gruppe: „Wir möchten aufzeigen, dass und welche Alternativen es zum parkenden Auto gibt.“ Dabei ist der Gruppe klar, dass es auch darum geht, Gewohnheiten und Bequemlichkeiten abzulegen. Einkaufen kann gezielter organisiert werden; gemeinsame Nachbarschaftseinkäufe, mit dem Fahrrad, mit den Öffentlichen oder zu Fuß. Es geht dabei nicht darum, Verkehr aus der Bahnhofstraße zu vertreiben, sondern die Dauerparker und Durchfahrer zu sensibilisieren sowie das Einkaufserlebnis zu vergrößern.  

Für Bürgermeister Peter Reichert insgesamt eine „tolle Aktion“. Das Stadtoberhaupt hofft nun, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger beim Park(ing) Day vorbeischauen und natürlich auch, dass viele Ideen und Träume gesammelt werden. „Wir werden die Ergebnisse auf jeden Fall in der Verwaltung und gegebenenfalls im Gemeinderat besprechen.“

Die Idee für den Park(ing) Day entstand 2005 in den USA. Der Name Park(ing) Day betont nicht ohne Grund das Wort „Park“. Beispielhaft sollen insbesondere innerstädtische Parkplätze kurzzeitig zu grünen Oasen, also zum Park, werden. Mit der Aktion wurde der weltbekannte Times Square, einer der größten Verkehrsknoten von New York, im Rahmen einer Park(ing)-Day-Aktion zur Fußgängermeile umfunktioniert. Ähnliche aufsehenerregende Aktionen gab es in der Folge weltweit, auch in Berlin, Leipzig oder Mannheim. Der Park(ing) Day hat nicht Verkehrsbehinderung oder demonstrative Provokationen im Sinn, sondern versteht sich als unterhaltsame und zugleich bewusstseinserweiternde Aktion. Es geht darum, zu sensibilisieren und darauf aufmerksam zu machen, dass das Auto vielleicht nicht für jede kleine Fahrt in die Stadt genutzt werden muss.  

 

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