14.04.- 13.07.2024 | Ausstellung: Welt ohne Grautöne

Galerie ARTgerecht zeigt Holzschnitte von Hanna Breidinger-Spohr aus den 1950er & 1960er Jahren

Die Galerie ARTgerecht würdigt ab 14. April die Eberbacher Künstlerin Hanna Breidinger-Spohr (1922–2000) mit der Ausstellung „Welt ohne Grautöne“, in der eine spannende Auswahl von Holzschnitten aus den 1950er und 1960er Jahren gezeigt wird, d. h. Werke aus der Anfangszeit ihrer künstlerischen Karriere. 

Im Jahre 1952 kehrte Hanna Breidinger-Spohr noch einmal zurück an die Karlsruher Kunstakademie, um ihr (im Jahr 1944 kriegsbedingt) abgebrochenes Studium fortzusetzen. Dort trifft sie auf einen weiteren „Rückkehrer“, Prof. Karl Hubbuch, der in der NS-Zeit 12 Jahre lang Berufsverbot hatte. Erst 1947 bekam er sein Professorenamt  zurück und nahm seine Unterrichtstätigkeit wieder auf.  Das erste Zusammentreffen zwischen den beiden endete – nach Darstellung von Hanna Breidinger-Spohr – ziemlich frostig. In ihren „Erinnerungen“ hielt sie fest:
"Hubbuch war mir kein Begriff. Ich sollte ihn kennenlernen.  Als ich mich dort meldete, waren wir etwa 6 - 8 Neulinge. Er [ Karl Hubbuch] reihte uns an der Wand entlang auf Hockern und verhörte einen nach dem andern über seine Beweggründe, dieses Studium ergreifen zu wollen. Als ich erklärte, schon 41 - 44 an der Akademie gewesen zu sein und jetzt sehen wollte, wie es weitergeht, wurde sein finsteres Gesicht noch einen Schein dunkler und ich hatte sofort das Gefühl, bereits unten durch zu sein."

Die beiden wurden nie wirklich warm miteinander. Dennoch war es Karl Hubbuch, der der künstlerischen Entwicklung von Hanna Breidinger-Spohr die entscheidende Wende gab. Durch ihn fand Hanna Breidinger-Spohr erst zu ihrem wirklichen Metier: dem Holzschnitt im Handdruckverfahren. Bis zu ihrem Lebensende sollte sie dieser Kunstform treu bleiben. 
Die Bilder aus ihrer Anfangszeit beschäftigen sich z. T. in reduzierter Bildsprache mit grundsätzlichen Fragen der menschlichen Existenz, wie Tod, Gewalt und Schicksal. In dieser Zeit entstanden darüber hinaus auch erste Portraits, Stadtansichten und Landschaftsbilder. Allen Holzschnitten gemeinsam ist, dass sie ohne Ausnahme in schwarz-weiß gehalten sind und andere Farben meiden. Es gibt kein Grau und keine Mitte, kein Abwägen und keine Nuancen. „Ich glaube hauptsächlich schwarz-weiß veranlagt zu sein“ charakterisierte sich die Künstlerin einmal selbst.

„Schwarz-Weiß“ polarisiert und wird je nach Kontext unterschiedlich empfunden oder gedeutet. Während im Alltag „Schwarz-Weiß“ in der Regel mit Engstirnigkeit assoziiert wird, in der Psychologie gar mit Borderline oder mit Depressionen in Verbindung gebracht wird, hat „Schwarz-Weiß“ in der Kunst häufig eine andere Konnotation. Durch das Weglassen von Farben, die stören oder ablenken könnten und durch die starken Kontraste, die die Verwendung von Schwarz-Weiß hervorruft, werde der Blick für das Wesentliche geschärft und das Wahrhaftige und Unmittelbare betont.  "Schwarz-Weiß ist die Wahrheit" brachte es einst der US-Künstler Robert Longo auf den Punkt. Ob dies auch auf die Werke von Hanna Breidinger-Spohr zutrifft, davon können sich die Ausstellungsbesucher gerne selbst ein Bild machen.

Vernissage: Die Ausstellung wird eröffnet am Sonntag, den 14. April, 15:00 Uhr. Der ukrainische Multi-Instrumentalist Bodhan Telizhenko (Saxophon, Klarinette, Flöte) sorgt für passende Klänge. Dazu gibt es einen kleinen Imbiss und Getränke. Alle Interessenten sind herzlich zur Eröffnung eingeladen!
Öffnungszeiten: In der Zeit vom 14. April bis 13. Juli ist die Ausstellung geöffnet, jeweils Fr. und Sa. von 15–18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.
Galerie ARTgerecht, Friedrich-Ebert-Straße 2, 69412 Eberbach (www.galerie-artgerecht.de)

 

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