30.06.2023 | Badische Landesbühne "Reineke Fuchs"

Johann Wolfgang Goethe

Goethes Reineke Fuchs ist die diesjährige Freilichtproduktion, die die Badische Landesbühne in ihren Mitgliedsgemeinden zeigen wird.
Am Freitag, 30. Juni 2023, ist das Stück um 20.30 Uhr auf dem Leopoldsplatz in Eberbach zu sehen.

Reineke Fuchs ist ein brillanter Betrüger, ein Meister der Verstellung, ein Erfinder glänzender Lügengeschichten und seit Urzeiten einer der charismatischsten Schelme der Weltliteratur. Er hat die Doppelmoral der Kirche und der hohen Politik längst durchschaut. Im Staat von Löwe Nobel, dem König der Tiere, ist so manches faul.

Unter dem Deckmantel von Recht und Gerechtigkeit herrscht hier das gnadenlose Gesetz von „fressen oder gefressen werden“ und jeder hofft, am Ende des Tages zu den Siegern zu gehören. Also spielt auch Reineke sein trickreiches Spiel und sorgt so für Unruhe beim Hoftag. Gewaltig sind die Anklagen, welche die Tiere gegen den abwesenden Fuchs vorzubringen haben: Diebstahl, Raub, Vergewaltigung und Mord! Braun, der Bär, und Hinze, der Kater, werden nacheinander losgeschickt, um ihn vor Gericht zu laden. Doch Reineke kennt ihre Schwächen und führt sie beide hinters Licht. Erst Grimbart, der Dachs, schafft es, seinen Onkel an den Königshof zu bewegen, und nimmt ihm en passant die Beichte über alle Gräueltaten ab. Mutig tritt Reineke vor den König und zündet ein rhetorisches Feuerwerk. Er bezichtigt seine Kläger der Lüge und gibt zu bedenken, dass er stets ein kluger Ratgeber gewesen sei. Alles Schwätzen und Schmeicheln hilft nichts, er wird zum Tode verurteilt. Den Kopf schon in der Schlinge, gelingt es ihm jedoch, durch eine Lügengeschichte über einen verborgenen Schatz des Königs Gier zu schüren und Braun und Isegrim des Hochverrates zu beschuldigen. Reineke wird begnadigt und gibt vor, eine Pilgerreise nach Rom zu machen. Schon bald muss Nobel feststellen, wie sehr er betrogen wurde. Auch bei der zweiten Gerichtsverhandlung gelingt es dem Sprachakrobaten, die Gunst des Königs zurückzuerobern. Isegrim schäumt vor Wut, es kommt zum Showdown. Obwohl der  Fuchs dem Wolf körperlich unterlegen ist, gewinnt Reineke den Zweikampf, indem er den Wolf mit List und schmerzhaften Unsportlichkeiten außer Gefecht setzt. Reineke wird zum Kanzler ernannt und von allen Tieren hofiert. Die bitterböse und zugleich komische Tierfabel lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen.

Dem Dichterfürst Goethe (1749-1832) war sie seit Kindertagen vertraut. Als die Französische Revolution um 1792/1793 auf ihre blutigste Phase zusteuerte und alle herkömmliche Ordnung zusammenzustürzen drohte, bearbeitete er den Stoff. Enttäuschung und Wut über den Gang der Welt und die Nichtsnutze in der hohen Politik konnte er hier in Spiel und Anklage zugleich verwandeln. „Vor Jahrhunderten hätte ein Dichter dieses gesungen? Wie ist das möglich? Der Stoff ist ja von gestern und heut“, schrieb er 1796 über das alte Epos. Die Herrschaftsstrategien und Machtstrukturen, die darin lustvoll bloßgelegt werden, sind zweifelsohne von Machiavelli bis Berlusconi, von Putin bis Trump in etwa die gleichen geblieben. Arne Retzlaff bringt Goethes „unheilige Weltbibel“ als opulentes und sinnliches Sommertheater auf die Freilichtbühne.

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