Berechne deinen CO2-Fußabdruck und überlege dir Möglichkeiten, wie du ihn verringern kannst
In Deutschland verursacht jeder Mensch im Laufe eines Jahres etwa 11t CO2 Emissionen. Damit gehört Deutschland zu den Top Ten der weltweit größten CO2-Verursacher. Für unser Klima verträglich wäre der Ausstoß von etwas unter einer Tonne CO2 pro Kopf und Jahr. Das ist wenig. Sehr wenig.
Meinen persönlichen CO2-Fußabdruck will ich mit Hilfe des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes berechnen. Der CO2-Rechner berücksichtigt neben CO2 auch andere wichtige Treibhausgase wie Methan und Lachgas, deren Klimawirkung dann in CO2-Äquivalente umgerechnet wird.
Die Berechnung teilt sich auf verschiedene Bereiche auf, wie beispielsweise Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum. Hier muss ich Angaben machen etwa zur Wohnfläche, zum Jahresverbrauch von Strom, zur Art der Heizung, wie ich mich fortbewege, ob ich überwiegend regionale und saisonale Produkte einkaufe, wieviel Fleisch ich konsumiere und wie mein Kaufverhalten darüber hinaus aussieht z.B. ob ich auf die Langlebigkeit von Produkten achte und ob ich auch gebrauchte Gegenstände kaufe.
Nach der Eingabe der Daten zeigt der CO2-Rechner auf, wie ich in diesen Bereichen im Vergleich zum deutschen Durchschnitt stehe und wo ich noch nachbessern kann.
Mein persönlicher Fußabdruck liegt nach dieser Berechnung bei 5,85t CO2 pro Jahr und damit deutlich niedriger als der deutsche Durchschnittswert von 11,17 t. Aber meine CO2-Bilanz ist immer noch Meilen entfernt vom angestrebten Ziel, die CO2 Emissionen auf etwas unter 1 Tonne pro Jahr und Person zu begrenzen.
In meiner persönlichen Bilanz ist der größte Posten der Bereich Konsum mit etwas unter 2 t CO2-Ausstoß pro Jahr. Das überrascht mich. Denn ich achte in meiner eigenen Einschätzung sehr darauf nur das einzukaufen, was ich auch wirklich benötige, erwerbe viele Dinge auch gebraucht und teile diese per Nachbarschaftsnetzwerk. Auch im deutschen Durchschnitt sind es die Konsumaktivitäten mit 3,79t CO2-Ausstoß pro Jahr, die den größten CO2-Fußabdruck hinterlassen. Schließlich muss ja alles, was wir kaufen, auch hergestellt werden, was wiederum Energie benötigt.
Der zweitgrößte Posten ist der Bereich Ernährung mit 1,5 t CO2-Ausstoß. Für die kommenden Wochen der Fastenzeit habe ich mir daher vorgenommen, mich klimafreundlicher zu ernähren und etwa den Konsum von Milchprodukten stark zu reduzieren. Denn Milchprodukte tragen neben dem Konsum von Fleisch und Wurst mit einem Anteil von zwei Dritteln zu den Treibhausgasemissionen unserer Ernährung bei (Umweltbundesamt 2020: Von der Welt in den Teller. Kurzstudie zur globalen Umweltinanspruchnahme unseres Lebensmittelkonsums). Hierbei ist mir wichtig diese Produkte vor allem bewusst zu konsumieren und auszuprobieren, ob es für mich Alternativen für die Milch im Kaffee oder den Quark und Käse auf dem Brot gibt. Zumindest eine Alternative zur Milch scheine ich nach einigem Ausprobieren gefunden zu haben: Hafermilch, die ich trotz leicht getreidiger Note lecker finde und die weniger als 1/3 der CO2-Emissionen von Vollmilch verursacht.
Aber was ist mit den Emissionen, auf die ich keinen Einfluss habe?
Egal, wie sehr wir uns bemühen, es wird immer Emissionen geben, die wir (im Moment) nicht beeinflussen können. Wir müssen ja essen, heizen und uns fortbewegen. Solange nicht alle Bereiche unserer Gesellschaft klimaneutral sind, werden bestimmte Aktivitäten immer mit CO2<sub> </sub>Emissionen verbunden sein.
Eine Möglichkeit, diese Emissionen auszugleichen, sind Kompensationszahlungen. Aber Vorsicht! Klima-Kompensation ist ein komplexes und nicht unumstrittenes Thema! Kompensationen können den Eindruck erwecken, dass es einen einfachen Weg gibt, klimaneutral zu werden. Einfach „ein paar Euro zahlen“ und schon ist das eigene Gewissen beruhigt. Doch an einem grundlegenden Wandel unserer Gesellschaft führt kein Weg vorbei! Mehr Informationen unter: CO2-Challenge